"Spendenseite für unterstützende und helfende Menschen, die sich aktiv für gemeinnützige Zwecke engagieren."
Wir geben den Helfern etwas zurück und versuchen durch verschiedene Maßnahmen, sie weiter zu motivieren und zu unterstützen, damit sie auch in Zukunft ihre wertvolle Arbeit leisten können. Ihr Engagement ist von unschätzbarem Wert, und wir möchten sicherstellen, dass sie sich geschätzt und ermutigt fühlen.
Und das ist nicht einfach nur eine reißerische Überschrift. Das ist die brutale, nackte Wahrheit. Meine Wahrheit.
Aber bevor ich dir erzähle, was passiert ist – lass mich kurz ausholen: Wie konnte es überhaupt so weit kommen?
Seit meinem 18. Lebensjahr bin ich Diabetiker. Ein Sensor misst meinen Blutzucker – Tag für Tag, Stunde für Stunde. Er sollte mich schützen. Er sollte mein Leben sicherer machen.
Aber dieser Sensor war fehlerhaft.
Er hat mir vorgegaukelt, mein Blutzucker sei zu niedrig. Also habe ich nachgegeben. Immer mehr Zucker. Immer mehr. Der normale Wert liegt bei 90 bis 150.
Meiner lag bei 1700. Eintausendsiebenhundert.
Und dann hat Nadia den Rettungswagen gerufen und mir damit das Leben gerettet.
Sie ist der einzige Grund, warum ich überhaupt noch hier bin. Warum ich diese Zeilen schreiben kann. Warum ich atme.
Nadia hat eine Sprachnachricht von mir bekommen – wirr, kaum verständlich, desolat. Und sie hat sofort reagiert. Keine Sekunde gezögert. Sie hat den Krankenwagen gerufen.
Sie hat mein Leben gerettet.
Wenn ich darüber nachdenke, wie großartig sie ist, läuft mir alles warm ums Herz. Ich liebe sie! Aber ich muss auch ihre Chefs erwähnen – die unglaublich verständnisvoll und liebevoll reagiert haben, während ich auf den Stationen lag. Nadia hatte alle Freiheit und konnte sich unbehelligt um mich kümmern.
Danke. Von ganzem Herzen.
Acht Tage Intensivstation. Acht Tage, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten.
Dort gab es Menschen, die sich aufopfernd um mich gekümmert haben. Pflegerinnen und Pfleger, die immer freundlich waren, immer bemüht, immer da. Wenn ich an euch denke, kommen mir die Tränen. Weil ich euch so unendlich dankbar bin.
Ihr habt mich umsorgt. Ihr habt mich gepflegt. Selbst bei den ekligsten, würdelosen Momenten hattet ihr ein Lächeln im Gesicht.
Stell dir vor, du liegst da – ein eigentlich junger Mann – und hast deinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Du fühlst dich wie ein Niemand, der nichts auf die Reihe bekommt. Übermüdet, weil du nicht schlafen kannst. Überall Geräusche, schreiende Menschen, piepende Geräte, Messungen, tausend Einflüsse, die du nicht kennst und nicht verstehst.
Das war der Horror.
Aber ihr – ihr Pflegerinnen und Pfleger der Intensiv- und normalen Station im Maria Hilf – ihr habt mich durch diese Hölle getragen.
Ich liebe jeden Einzelnen von euch. Ihr habt gemeinsam mit meiner Freundin mein Leben gerettet. Ich weiß das. Und ich denke jeden Tag daran.
Jeder, der mich kennt, weiß: Ich bin ein positiver Mensch. Es gibt eigentlich nichts, was mich aus der Ruhe bringt. Und wenn doch, dann lächle ich es weg oder verwandle das Negative ins Positive.
Aber aktuell ist das nicht so.
Ich habe mich verändert. Sehr sogar.
Ich wache schweißgebadet auf. Mitten in der Nacht. Ich kann nicht weiterschlafen. Spiele ab 3 Uhr Playstation, schaue Fernsehen und finde nicht wieder zurück in den Schlaf. Ich schlafe früh ein und bin um 6 Uhr schon wieder wach. Ich weine wie ein kleines Kind – einfach so, ohne Grund. Beim Fernsehen. Beim Playstation-Spielen. Komplett grundlos.
Die Emotionen überkommen mich einfach, und ich kann nicht mehr innehalten.
Früher konnte ich quasi nicht weinen. Es gab immer eine Lösung. Immer einen Weg. Immer etwas Gutes, selbst im Schlechten.
Jetzt weine ich einfach.
Mir sind viele Dinge plötzlich egal geworden. Geld zum Beispiel. Es interessiert mich nicht mehr. Ich brauche es zum Überleben, ja – aber nicht zum Leben. Das wird auch mein Geschäft verändern. Ich werde nicht mehr ausgesucht. Ich suche nun aus.
Ich habe viele Dinge verpasst, die mir wichtig waren. Den Geburtstag von Nadias Neffen, von dem ich noch nie etwas verpasst habe! Die Hochzeit eines Freundes, bei der ich als Gast und Fotograf eingeladen war. Der Traarer Weihnachtsmarkt von Syd, bei dem ich als Sponsor eigentlich mit an Bord sein sollte. Und viele andere Dinge. Das kommt nicht mehr zurück, das ist weg!
Eigentlich will ich einfach wieder der sein, der ich vorher war. Aber ich weiß: Ich werde es nicht mehr.
Ich bin überwältigt. Von eurer Liebe. Eurem Verständnis. Eurer Hilfsbereitschaft.
Jeder Einzelne von euch hat direkte Hilfe angeboten – und das selbst bei einfachen Dienstleister-Kunden-Verhältnissen. Partner haben angeboten, kostenlos für mich zu arbeiten und Dinge in meinem Namen zu erledigen. Ja, sogar Geld wurde mir angeboten, wenn es eng werden sollte. Scheiß auf die Geburtstagsgrüße bei Facebook und Co. Das hier hat mir bewiesen, dass im Notfall wirklich eine Mauer hinter mir steht. Ihr seid großartig und eure Hilfsbereitschaft in der Not hat mich überwältigt.
Es wird den ein oder anderen hier geben, der heute zum ersten Mal davon hört. Bitte seid nicht böse – Nadia hat neben ihrer Arbeit, dem Haushalt, sich um mich kümmern und Sprachrohr zur Familie nicht alle informieren können. Das war keine böse Absicht.
Danke.
Zu meiner Familie gibt es nicht viel zu sagen – außer, dass ich keine kenne, die besser funktioniert als unsere.
Danke, dass ihr ununterbrochen für mich da wart. Es tut mir unendlich leid, dass ihr mich so sehen musstet. Ich weiß, dass ihr diese Bilder schwer loswerden werdet. Ich werde auch noch lange Zeit dafür benötigen.
Ich liebe euch.
Der Dank gilt natürlich auch Nadias Familie, die nicht weniger besorgt um mich war. Ich weiß, dass ihr alle für mich gebetet habt.
Ich habe das Ganze meinen Anwälten übergeben, um herauszufinden, inwieweit man gegen das Unternehmen vorgehen kann. Immerhin gibt es aktuell sieben Menschen, die es nicht mehr aus dem Krankenhaus geschafft haben – und viele weitere Verletzte. Eine komplette Charge war fehlerhaft beim Hersteller.
Dank meiner Eltern bin ich erstens der, der ich bin – und zweitens seit meinem 18. Lebensjahr gut versichert. Ich habe eine Krankenhaus-Tagegeld-Versicherung und habe mir überlegt: Ich nehme das Geld nicht für mich. Ich tue etwas Gutes damit.
Aber es geht noch weiter. Denn ich wäre nicht der, der ich bin, wenn ich das Ganze nicht größer und positiver denken würde.
Ich finde das System in vielerlei Hinsicht unfair – und ich habe das jetzt am eigenen Leib erlebt.
Ich möchte den Helfern hier vor Ort gerne helfen. Mit meinem Versicherungsgeld. Mit meinem Netzwerk. Mit allem, was ich habe.
Es gibt so viele Menschen, die helfen: Die im Tierheim sitzen und Katzen bespaßen. Die sich für Obdachlose oder alte Menschen einsetzen. Die ehrenamtlich im Hospiz arbeiten. Oder die auf Intensivstationen jeden Tag, acht Tage die Woche, diesen Terror erleben – und trotzdem gut gelaunt sind.
Ich möchte diesen Menschen etwas zurückgeben.
Deshalb habe ich die HelferBrücke gegründet.
Die HelferBrücke soll eine Brücke sein – zwischen den Helfern und den Spendern. Aber im Kern geht es um die Helfer. Alle spenden für das Tierheim – was okay ist. Aber ohne die ganzen ehrenamtlichen Helfer kommt das Futter nicht in die Tiere rein. Und so zieht sich das durch alles.
Ich möchte die Helfer unterstützen. Damit sie motiviert bleiben. Damit sie auch mal einen schönen Abend haben. Damit sie wieder merken, warum sie tun, was sie tun.
Und dafür brauche ich euch.
Ich weiß, dass ich ein starkes Netzwerk habe. Und ich möchte so gerne dauerhaft etwas zurückgeben – und das Helfersystem am Leben halten.
Ich möchte auch eine Webseite dazu machen, um euch zu zeigen, was mit dem Geld passiert und wie ich es einsetze. Ich habe so viele Ideen dazu und freue mich so sehr, überhaupt wieder welche zu haben.
Für die, die mich gerettet haben.
Für die, die jeden Tag retten.
Für die Helfer.
Ach ja, ihr müsst nicht unbedingt Geld spenden. Dadurch, dass viele selbstständig sind, helfen natürlich auch sogenannte Verzichtspenden. Du hast z.B. ein Restaurant? Ich lade Helfer zum Essen ein, und du berechnest mir dafür nur Summe X. So was würde uns natürlich auch mega helfen bei der Umsetzung von schönen Helfermomenten.
Und jetzt wünsche ich euch allen erst einmal schöne Weihnachten mit euren Familien und den Liebsten. Wir sehen uns alle bestimmt im nächsten Jahr wieder. Ich freue mich darauf!
Wir geben den Helfern etwas zurück und versuchen so weiter zu motivieren und zu unterstützen.
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